KG Berlin: Kein Wettbewerbsverstoß durch Verwendung des „Gefällt mir“-Buttons von Facebook
Verwendung des Buttons ohne ausdrücklichen Hinweis auf Nutzerdatenübermittlung nicht als Wettbewerbsverstoß einzustufen
Die Verwendung des „Gefällt-mir“-Buttons von Facebook auf der Internetseite eines Online- Händlers, bei der ohne Hinweis eine dadurch mögliche Übermittlung von Nutzerdaten an Facebook erfolgt, ist als wettbewerbsrechtlich unbedenklich anzusehen. Dies entschied das Kammergericht Berlin.
Nach dem Landgericht hat auch das Kammergericht in einem Beschwerdeverfahren die
Verwendung des „Gefällt-mir“-Buttons von Facebook auf der Internetseite eines Online-
Händlers als wettbewerbsrechtlich unbedenklich angesehen.
Identifizierung der Mitglieder infolge der Verwendung des Buttons für Facebook unschwer möglich
Zwar spreche im Streitfall einiges dafür, dass der Verwender des Buttons gegen Unterrichtungspflichten nach § 13 des Telemediengesetzes (TMG) verstoßen habe, so der 5.
Zivilsenat des Kammergerichts: Nach den glaubhaften Angaben der Antragstellerin sei
davon auszugehen, dass Facebook infolge der Verwendung des Buttons seine Mitglieder
bei Nutzung der Seite unschwer über eine Kennnummer identifizieren könne. Daten der
Seitennutzer würden auch erfasst, wenn sie zum Zeitpunkt ihres Besuches nicht bei Facebook
eingeloggt seien.
Marktauftritt der Konkurrenz durch Weiterleitung der Daten nicht unmittelbar betroffen
Die Verwendung des Buttons ohne ausdrücklichen Hinweis auf diese Wirkungen des Facebook-
Plugins sei jedoch nicht als Wettbewerbsverstoß einzustufen. Der Marktauftritt
der Konkurrenz sei durch die Weiterleitung der Daten nicht unmittelbar betroffen. Der klagende
Mitbewerber könne deswegen keine Unterlassung vom Verwender verlangen.
In ähnlicher Weise hatte erstinstanzlich im Eilverfahren bereits das Landgericht Berlin
entschieden.
- Eine weitere Entscheidung zu diesem Thema:
- Vorinstanz:
- Entgegengesetzte Entscheidung:
Angaben zum Gericht:
- Gericht:Kammergericht Berlin
- Entscheidungsart:Beschluss
- Datum:29.04.2011
- Aktenzeichen:5 W 88/11
Quelle:Kammergericht Berlin/ra-online